Potenzialstudie Grüne Gase

Analyse und Bewertung der Potenziale Grüner Gase in der Innovationsregion Mitteldeutschland

Hintergrund

Im Zuge der Energiewende rücken emissionsarme und emissionsfreie Energieträger immer stärker in den Fokus. Insbesondere die Produktion und Nutzung von sogenannten »Grünen Gasen« wird als vielversprechende Option betrachtet, um eine nachhaltige und klimafreundliche Energieversorgung zu gewährleisten. Diese Gase können über die bereits vorhandene Gasinfrastruktur transportiert und verteilt werden und stellen somit eine attraktive Alternative zu fossilen Energieträgern wie Erdgas dar.

Projektbeschreibung

Im Rahmen einer Studie wurde das technische und wirtschaftliche Potenzial untersucht, »Grüne Gase« in der Innovationsregion Mitteldeutschland zu erzeugen und zu nutzen.

Die Innovationsregion Mitteldeutschland ist ein Zusammenschluss von Landkreisen und kreisfreien Städten in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen, die sich gemeinsam mit weiteren Partnern für die Zukunft der Region engagieren. Insbesondere die vom Kohleausstieg betroffenen Landkreise und kreisfreien Städte suchen nach neuen Perspektiven und Geschäftsfeldern, um den wirtschaftlichen Strukturwandel zu bewältigen. Dabei spielt die vorhandene Industriestruktur eine wichtige Rolle. Hier bieten sich vielfältige Möglichkeiten zur Produktion von »Grünen Gasen« wie Wasserstoff, synthetischen Gasen aus erneuerbarem Strom oder Gasen aus biogenen Quellen wie Biogas und Biomethan. Das Projekt zur Untersuchung des Potenzials von »Grünen Gasen« in der Innovationsregion Mitteldeutschland ist in mehrere Schritte
unterteilt.

© Fraunhofer IMW
Beschäftigungspotenziale für die Jahre 2020, 2030, 2040 und 2045 der Innovationsregion Mitteldeutschland
© Fraunhofer IMW
Wertschöpfungspotenziale für die Jahre 2020, 2030, 2040 und 2045 der Innovationsregion Mitteldeutschland

Arbeitspakete

Im ersten Schritt führten die Wissenschaftler*innen eine Metastudie und Lebenszyklusanalyse durch, um die techno-ökonomischen und ökologischen Auswirkungen der Erzeugung, Nutzung und Verteilung von Grünen Gasen zu quantifizieren. Die Bestandsanalyse bildete die zweite Phase des Projekts, in der die vorhandenen Industriestrukturen, Infrastruktur und Energieversorgungssysteme in der Region untersucht wurden, um die Voraussetzungen für den Hochlauf von Grünen Gasen zu ermitteln. Im dritten Schritt wurde eine Potentialanalyse durchgeführt, um das mögliche Volumen an produzierbaren Grünen Gasen abzuschätzen und die dafür notwendigen technischen, finanziellen und politischen Bedingungen zu identifizieren. Die identifizierten Potentiale wurden in regionale Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte übersetzt. Abschließend wurden auf Basis der Ergebnisse der ersten drei Phasen Handlungsempfehlungen für die Region abgeleitet, um die Umsetzung von Grünen Gasen zu fördern und die regionale Wirtschaft und Beschäftigung zu stärken.

Leistungen

Das Fraunhofer IMW quantifizierte das ökonomische Potenzial von Grünen Gasen für die Innovationsregion Mitteldeutschland. Dazu werden Wertschöpfungs- und Beschäftigungseffekte für zwei Szenarien und die Zeitpunkte 2030, 2040 und 2045 berechnet. Diese wurden mit den aktuellen Arbeitsplätzen im Braunkohlesektor in Bezug gesetzt.

Weiterführende Informationen

 

Center for Economics and Management of Technologies CEM

Die in Halle (Saale) angesiedelte Außenstelle des Fraunhofer IMW, das Center for Economics and Management of Technologies CEM ergänzt das Portfolio des Fraunhofer IMW und bündelt die Kompetenzen der Fraunhofer-Gesellschaft in den Bereichen der techno- und sozioökonomischen Forschung. Mit der Angliederung trägt Fraunhofer auch der besonderen gesellschaftlichen Bedeutung des Strukturwandels in Mitteldeutschland Rechnung.

 

Das Potenzial Grüner Gase für die Strukturwandelregion Mitteldeutschland