Gruppe Innovationsakzeptanz

Konferenzband zu deutsch-italienischem Kulturerbe-Symposium veröffentlicht

News | Leipzig /

© Fraunhofer IMW
Der Konferenzband bündelt alle Vorträge der internationalen Expertinnen und Experten des Symposiums.
© Benjamin Herges, Uni Bamberg
3D-Scan des Grabmals von Kaiser Heinrich und Kunigunde im Bamberger Dom
© Fraunhofer IBMT
Der digitale Zwilling des »Dresdner Knaben« wurde mittels Photogrammetrie und strukturiertem Licht erzeugt.

Die Gruppe Innovationsakzeptanz des Fraunhofer IMW und das Fraunhofer ISC organisierten Ende 2019 ein deutsch-italienisches Symposium, um Konzepte zum Schutz von Kulturerbe vor den Auswirkungen des Klimawandels zu diskutieren und weiterzuentwickeln. Die Digitalisierung von Kulturerbe, zum Beispiel der Einsatz von digitalen Zwillingen für die Schadens- und Materialanalyse, war eines der vier Leitthemen des Symposiums. Die Gruppe Innovationsakzeptanz des Fraunhofer IMW moderierte das Leitthema » Kulturerbe und Gesellschaft«, bei der sie auch die Ergebnisse einer Studie zum gesellschaftlichen Wert von Kulturerbe vorstellten. Jetzt gab das Fraunhofer IMW einen Konferenzband heraus, der die Vorträge der internationalen Expertinnen und Experten bündelt.

Das Symposium »Kulturerbe – Herausforderungen in Zeiten des Klimawandels und der Digitalisierung« fand vom 27. bis 29. November 2019 in der Villa Vigoni am Comer See in Italien statt. Eingeladen waren hochrangige Kulturerbe-Expertinnen und Experten aus Italien und Deutschland.

Die Digitalisierung von Kulturerbe war eines der vier Leitthemen des Symposiums. Vorgestellt wurden zum Beispiel neue Digitalisierungstechnologien und ihr Potenzial, klimawandelbedingte Probleme zu erfassen und Lösungen für diese Herausforderungen zu entwickeln. Zusätzlich zur digitalen Erfassung von Kulturerbe in Form von Schriftstücken oder Audiomaterial, einer seit den 1980ern üblichen Methode, wurde unter anderem die Möglichkeit vorgestellt, mit Hilfe von Photogrammetrie, strukturiertem Licht und Ultraschall-Technologien digitale Zwillinge von Skulpturen zu erstellen. Die Forschungsallianz Kulturerbe, ein Netzwerk aus fünfzehn Fraunhofer-Instituten, acht Leibniz-Forschungsmuseen, fünf Haupteinrichtungen der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und der Sächsischen Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden ermöglicht Besucherinnen und Besuchern mit diesem Verfahren beispielsweise schon, Ausstellungstücke mit Hilfe digitaler Zwillinge virtuell zu erleben.

Die Gruppe Innovationsakzeptanz des Fraunhofer IMW moderierte die Session » Kulturerbe und Gesellschaft«. Uta Pollmer, wissenschaftliche Mitarbeiterin der Gruppe Innovationsakzeptanz und Kulturerbe-Expertin am Fraunhofer IMW, stellte in ihrem Beitrag »Der sozio-ökonomische Wert von Kulturerbe« die Ergebnisse einer Studie zum gesellschaftlichen Wert von Kulturerbe vor. In einem Modellprojekt der Forschungsallianz Kulturerbe hatte das Forschungsteam der Gruppe Innovationsakzeptanz in den vergangenen Jahren zwei Methoden getestet, auch den nicht-monetären, also den gesellschaftlichen Wert eines Kulturerbe-Objekts, in Zahlen auszudrücken. Das ist eine Hilfestellung, um Investitionen zum Erhalt und Schutz von Kulturerbe mit den notwendigen Argumenten zu unterfüttern.

Das Symposium und der Konferenzband wurden vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.